Du denkst jetzt wahrscheinlich, ach diesen Artikel brauche ich nicht lesen, das ist sowieso nichts für mich. Falsch gedacht. Ein Branding sollte wirklich jede Firma haben, die sich selbst und seinen Kunden einen Gefallen tun möchte. Denn Branding ist so viel mehr als nur ein Logo, eine Schriftart und ein paar Farben.
Branding ist die Antwort auf einfach alles. Seit dem ich zum ersten Mal vom Branding gelesen habe, hat sich so viel bei mir geändert, als ich verstanden hatte, dass es dabei um so viel mehr, als nur dem Corporate Design einer Firma geht, war das DER Gamechanger für mich und meine Firma.
Seit dem ich ein eigenes Branding habe, habe ich einen roten Faden, ja sogar einen Leitfaden für meine Selbstständigkeit gefunden. Oft habe ich damit zu tun, dass ich all meine Entscheidungen allein treffen muss. Das ist genau der Punkt, auf den ich mich gefreut habe, beim Start eines eigenen Business. Doch! Die Kehrseite an dieser Freiheit ist, dass man niemanden hat, den man mal fix fragen kann, ob das zu einem passt.
Natürlich habe ich meine Mastermind Gruppe, die mir bei Fragen und Problemen beiseite steht, doch häufig mussten Entscheidungen schnell gehen und da war die Gruppe dann nicht der richtige Weg. Was also tun?
Dank meines Brandings habe ich eine klare Leitlinie für mein Unternehmen geschaffen. Sie antwortet mir nicht nur auf die Frage, wie etwas aussehen soll, was von mir kommt, sondern sagt mir auch, wie Texte und Bilder beschaffen sein sollten. Welche Inhalte ich liefern will und über welche Themen ich nicht schreiben brauche.
Jetzt aber von Anfang an …
Was verstehen wir unter Branding?

Die meisten Menschen, wie auch ich, denken beim Branding zuerst nur ans Design.
Corporate Design (Look einer Firma)

Das Corporate Design ist sozusagen der Look einer Firma. Dazu gehören so Dinge wie das Logo, verwendete Schriftarten und die Farben, mit der Firmen Flyer, Plakate und Werbeschilder bedrucken. Es bietet einen hohen Wiedererkennungswert und ermöglicht es allen Kollegen einer Firma einen einheitlichen Look zu kreieren.
Auch auf Instagram kannst du ein Corporate Design für deinen Account schaffen, indem du immer die gleichen Filter für deine Postings, deine Stories und Reels verwendest. Außerdem solltest du immer die gleiche Schrift und die gleiche Art von Stickern und Grafiken in deine Stories einfügen, wenn du möchtest, dass deine Follower sofort erkennen, dass es ein Inhalt von dir ist.
Neben dem Design spielen jedoch noch zwei weitere Punkte eine wichtige Rolle. Das Verhalten und die Kommunikation. Nur die wenigstens Firmen beachten dies bei ihrem Branding. Wer diese beiden Punkte jedoch mit bedenkt, hat oft mehr Erfolg, zufriedenere Kunden und höhere Einnahmen.
Warum das?
Corporate Behavior (Verhalten einer Firma)

Häufig wird das Verhalten der Mitarbeiter einer Firma in Bezug auf die Außenwirkung völlig unterschätzt. Doch zahlreiche Studien haben gezeigt, dass genau diese „unsichtbaren“ Dinge das sind, was Menschen unterbewusst dazu bringt, eine Firma als sympathisch oder unsympathisch einzustufen. Genau das kann den Unterschied machen und du solltest es nicht vergessen, wenn du ein erfolgreiches Business haben willst.
Diesen Teil deines Brandings kannst du regelmäßig überprüfen, indem du dir folgende drei Fragen regelmäßig stellst:
Tust du das, was du sagst?
Heißt: Erzählst du deinen Followern, dass es wichtig ist, viel Wasser zu trinken, wenn sie abnehmen wollen, dann zeige dich auch regelmäßig mit einem Glas Wasser oder einer Trinkflasche neben oder vor dir. Du wirkst nicht nur authentischer, du erinnerst sie auch gleich daran, sich selbst ein Glas Wasser zu nehmen, ohne es ständig sagen zu müssen.
Wie gehst du mit anderen Menschen um?
Dieser Punkt greift direkt auf die anderen Punkte über: Bietest du deinen Followern beispielsweise ein angenehmes Design und kommunizierst du auf sympathische Art und Weise? Bist du freundlich oder maulig, bist du eher positiv eingestellt oder findest überall ein Haar in der Suppe? All das hat Auswirkungen auf die Sympathie, die dir deine Follower oder Kunden entgegenbringen.
Wie gehst du mit dir selbst um?
Eine Frage, die du dir täglich stellen solltest (nicht nur aufs Business bezogen).
Wie gehst du mit dir selbst um?
Ein Beispiel von mir: Ich habe mich damals viel zu sehr damit gestresst, dass ich auch am Wochenende auf Instagram posten MUSS. Hab es wieder und wieder vergessen und irgendwann ganz und gar die Lust an Instagram verloren. Heute habe ich einen Weg gefunden, auch am Wochenende zu posten, ohne mich dabei zu stressen. Mein Geheimnis? Die Facebook Business Suite.
Hier plane ich all meine Posts und Stories im Voraus, die ich am Wochenende veröffentlichen möchte und automatisiere die Veröffentlichung.
Ich habe mein Problem erkannt, statt jedoch den Kopf in den Sand zu stecken, habe ich eine Lösung gesucht. Du bietest deinen Kunden Lösungen für ihre Probleme an? Prima! Dann zeige dich und deine Probleme und zeige, wie du sie löst. Eine bessere und authentischere Werbung kann es gar nicht geben.
Der letzte Punkt des Brandings liegt mir besonders am Herzen. Hier geht es um mein Lieblingsthema: Die Kommunikation.
Corporate Communication (Firmen Kommunikation)

Hierbei geht es zuerst einmal um so einfache Dinge wie beispielsweise das duzen oder siezen, der Kontakt per Mail oder per Telefon oder die Verwendung einer bestimmten Fachsprache. Du solltest dir hierbei aber auch die Frage stellen, WIE du kommunizieren möchtest: zurückhaltend, fordernd oder helfend?
Das zweite „wie“ ist mein absolutes Steckenpferd und mein Geheimtipp an dich. Entscheide, ob du nur bare Fakten schildern möchtest oder das ganze in eine nette Story verpacken willst. Wenn du jetzt denkst: Ach bare Fakten passen besser zu mir, lies dir unbedingt meinen Artikel zum Storytelling durch. Da verrate ich dir nämlich, warum auch Banker Storytelling zu ihrem #1 Tool machen, um ihr Geld unter die Leute zu bringen.
Zusammenfassend lässt sich Branding wie folgt beschreiben:
Dein Branding ist das Gefühl und der Film, der bei anderen im Kopf abgespielt wird, wenn sie an dich denken.
Sarah Güttler
Beispiel für ein gelungenes Branding.
Dieser Artikel wäre aber nicht komplett, hätte ich nicht noch ein Beispiel aus dem wahren Leben für dich.

Der Inhaber einer kleinen Buchhandlung war gerade in einer Besprechung mit einem Geschäftspartner. Da nur wenige Arbeitsplätze zur Verfügung standen und seine Kollegen diese für wichtige Abläufe besetzten, fand das Gespräch direkt im Verkaufsraum der Buchhandlung statt.
Eine junge Frau arbeitete ebenfalls im Verkaufsraum und versuchte, ihm den Rücken frei zu halten. Alles klappte, bis auf einmal drei Kunden gleichzeitig im Laden standen. Einer wollte etwas abholen, einer benötigte eine Beratung, die dritte Kundin kam regelmäßig um ein Pläuschchen zu halten. Sie war seit Jahren allein, hatte keine Kinder, keinen Mann und war einsam.
Der Inhaber entschuldigte sich bei seinem Geschäftspartner, sagte er bräuchte eine Minute. Er ging zur alten Dame, bot ihr einen heißen Tee, einen gemütlichen Sessel und ein Buch an. Er sagte, er habe zwar gerade einen Termin, würde danach aber gerne hören, was sie von dem Buch hielt und ging zurück zu seinem Geschäftspartner.
Eine Situation, die nichtmal 5 Minuten gedauert hat und doch können wir so viel daraus lernen. Der Wunsch des Inhabers war es, einen Ort der Geborgenheit, der Gemeinsamkeit und des Wohlbefindens zu schaffen. Genau das waren auch die Worte, die jedem durch den Geist gingen, der diese Buchhandlung betrat und vor allem waren es die Worte, die jeder im Kopf hatte, als er sie wieder verließ.
Warum das? Schon allein die Farben, die die Buchhandlung repräsentieren sind gelungen ausgewählt. Sie sind nicht nur warm und schreien förmlich nach Gemütlichkeit, sie repräsentieren auch die verschiedenen Hautfarben der Kunden und zeigen so: Hier ist jede/r herzlich Willkommen! Gleichzeitig harmonieren die Farben der Einrichtung mit denen der Bücher. Die gedeckten Farben treten in den Hintergrund, erzeugen eine Stimmung, sind aber nicht zu aufdringlich.
Der Inhaber predigt nicht nur seinen Angestellten, dass sie eine Atmosphäre von Geborgenheit schaffen sollen, er lebt sein Motto und geht als gutes Beispiel voran. Sein Verhalten und seine Kommunikation sind dabei perfekt abgestimmt, er geht sowohl fürsorglich und respektvoll mit seinen Kunden, Kollegen, Geschäftspartnern als auch sich selbst um.
Er hat doch gar nichts für sich getan, denkst du? Oh doch! Indem er die Situation regelt, schafft er sich selbst Entspannung. Dadurch, dass er seiner Kollegin eine Kundin „abgenommen“ und der Kundin die Wartezeit verkürzt hat, konnte er sich mit voller Konzentration seinem Geschäftspartner widmen. Das bringt ihm Ruhe, Entspannung und Gelassenheit in dieser Situation.
Wie du dein eigenes Branding erstellen kannst
Wie ein gelungenes Branding aussieht, weißt du jetzt. Nun geht es jedoch an die Umsetzung. Dazu habe ich dir hier einmal meine einfache Geheimformel für die Entwicklung deines Brandings zusammengefasst:
- Erstelle drei Wörter, stellvertretend für dich, deine Kunden und deinen Markt.
- Schaffe damit die Basis und überprüfe an Hand deiner Wörter
=> dein Design | deine Kommunikation | dein Verhalten
Eine Sache, die ich immer wieder sehe und die du unbedingt beachten solltest, wenn du dein Branding erstellst:
Beständigkeit ist der Schlüssel zum Erfolg
Wenn du als Experte in deiner Nische wahrgenommen werden willst, musst du ein beständiges Branding haben und dieses konsequent beibehalten.
Wie soll jemand wissen, wer du als Unternehmen bist, wenn sich deine Farben, Schriftarten und dein Schreibstil von Tag zu Tag ändern?
Dein Branding repräsentiert dich und soll andere Menschen ansprechen. Da solltest du ansetzen.
Achte daher schon beim Erstellen deines Brandings darauf, für welche Zwecke du es verwenden möchtest.
Überlege, mit welchen Dingen du in deinem Business arbeitest und stelle beispielsweise verschiedene Logovarianten her.
- deine Verträge, Prospekte und Preislisten
- deine Website, deine sozialen Medien und deinen Blog
- deine E-Mails, dein Briefpapier und andere Kommunikationsmittel
- deine Visitenkarten, Broschüren und gedruckten Materialien
Hast du einmal ein Branding für dein Business erstellt, haben potenzielle Kunden das Gefühl, dass deine Marke sehr vertrauenswürdig, wiedererkennbar, glaubwürdig und wichtig ist. Es ermöglicht dir, deine Werte mit den deiner Kunden in Einklang zu bringen und dich zu ihrer ersten Wahl zu machen.
Ich merke förmlich, wie du dem Ende dieses Beitrags entgegensehnst, um endlich mit deinem eigenen Branding loszulegen. Ich wünsche dir dabei viel Spaß und Erfolg und bin gespannt auf dein Ergebnis. Also teile es gerne mit mir!
